Nickendes Perlgras - Die hintere Vase

Nickendes Perlgras - Die hintere Vase
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CD unverschweißt Michael Thieke-sax,cl Michael Anderson-tp,flgh Eric Schaefer-dr rec.:... mehr
Produktinformationen "Nickendes Perlgras - Die hintere Vase"

CD unverschweißt

Michael Thieke-sax,cl
Michael Anderson-tp,flgh
Eric Schaefer-dr
rec.: 2000

Eine der frischsten Produktionen der letzten Zeit, Improvisationsmusik mit frech-skurrilen Themen und Groove-Attacken. Die mit Abstand originellste Band der Berliner Szene.

01 wiener dog (anderson) 3:01
02 milz (anderson) 4:51
03 dante extra vergine (anderson, thieke, schaefer) 2:06
04 glänzender lügner (thieke) 7:37
05 lingus (anderson) 5:17
06 stroh-alm (schaefer) 3:02
07 fanfare (anderson, thieke, schaefer) 3:56
08 flavoids (anderson, thieke, schaefer) 6:03
09 stöckchen in speiche (schaefer) 2:34
10 und plastikschweine (thieke) 6:20
11 ovulus (schaefer) 3:13
12 wo die vasen grasen (anderson, thieke, schaefer) 5:21

Nickendes Perlgras. Ist das ein Bandname? Schummrige Seeanemonen mit blaugelben Glupschaugen. Ist das ein Plattencover? Zwei Bläser, ein Schlagzeuger. Ist das eine Band? Michael Anderson, tp, Michael Thieke,as,acl,cl, und Eric Schaefer, dr, kultivieren das Rätsel und das Unerwartete - auch in der Musik. Hinter Titeln wie "und Plastikschweine.." oder "Milz" verbergen sich Stücke voll von vertrackten Wendungen und grotesker Poesie. Bass-und Harmonieinstrumente sind zu Hause geblieben bei der Abenteuerfahrt ins Unbekannte, und man hört den übrigen Klangerzeugern vergnüglich an, wie ihnen die ungewohnte Freiheit an den Sohlen kitzelt. Anderson und Thieke begleiten sich gegenseitig auf immer neuen Wegen, weit abseits von ausgetretenen bass walks und Harmonieabläufen. Genüsslich nützen den unverstellten Frequenzraum für feinsinnige Klangabstufungen: Unterblasenes, Angerauhtes, Obertöniges tummelt sich ausgelassen mit den trockenen aber reichhaltigen Schlagzeugklängen Eric Schaefers. Der ergeht sich in Rhythmuswechseln, Polyrhthmik und- die schlanke Formation machts möglich- in Zurückhaltung. Dabei orientieren sich die Berliner Musiker in ihrem klanglichen Wundergarten mit traumwandlerischer Sicherheit. Ein übermächtig treibender Groove bleibt auch von den lyrischsten Ecken aus in Sicht, und kein Ton erklingt, der nicht von sorgfältig erkundeten Stilhöhen aus abgezirkelt wäre. Die Musiken Olivier Messiaens, Morton Feldmans, Charles Mingus und Anthony Braxtons winken in der Ferne, ebenso wie ein Hauch von osteuropäischer Folklore und ein dicker Brocken Funk. Das klingt ein wenig nach New Yorker Downtown-Avantgarde, nach Dave Douglas oder Tim Berne. Tatsächlich kommt Michael Anderson wie so mancher Wahl-New-Yorker aus Seattle, und nicht von ungefähr hat Eric Schaefer in Carlos Bicas Azul-Band den fulminanten Jim Black am Schlagzeug abgelöst- dennoch sind Nickendes Perlgras alles andere als Abklatsch. Vielmehr zeigen sie, dass die althergebrachte Rangelei ums Europäische im Jazz langsam obsolet wird. Der Weg zur Innovation führt auf beiden Seiten des Atlantiks in dieselbe Richtung- Nickendes Perlgras hat sie eingeschlagen.
Marcus Gammel, JAZZPODIUM (D) 2000

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