Birgitta Flick Quartet - color studies

Birgitta Flick Quartet - color studies
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Produktinformationen "Birgitta Flick Quartet - color studies"

CD verschweißt

Birgitta Flick - ts
Andreas Schmidt . piano
James Banner - bass
Max Andrzejewski - drums

 

Es ist ein Schritt in eine andere Richtung. Vorwärts, seitwärts, kurz inne halten und dann weiter. Aber auf keinen Fall zurück. Bevor Birgitta Flick wegen der explizit schwedischen, ruhigen, weiten Atmosphäre ihrer beiden Vorgängeralben »Yingying« und »Dalarna« den Stempel einer nordischen Klangmalerin aufgedrückt bekam, wollte sie ganz bewusst dagegen ansteuern, neue Farben einbringen, diesen auf den Grund gehen und mit ihnen spielen. Zwar gibt es natürlich wieder Grau (»Grey«), denn das passt irgendwie zu der nachdenklichen, in Neubrandenburg geborenen und in Berlin lebenden Tenorsaxofonistin.

Sie tummelt sich aber auch gerne im »Yellow Room«, liebt das bunte Sammelsurium der »Pop Art«, jongliert mit den musikalischen Farbenschattierungen »Major and Minor« (aus der Feder von Béla Bartók), überrascht mit einem »Happy Song« (»Momentan ist Glück für mich die Farbe Blau. Aber das kann sich in einem halben Jahr wieder ändern«) und geht all dem auf den Grund, »Color Studies« eben. Ein Paradigmenwechsel für Birgitta Flick, der ihr und ihrer kongenialen Band um Schlagzeuger Max Andrzejewski, Pianist Andreas Schmidt und den neuen Bassisten James Banner die Möglichkeit gibt, sich als Klangmaler im besten Wortsinn zu präsentieren.

»Nach ›Dalarna‹, das einem Kompositionsauftrag mit einem klaren inhaltlichen Hintergrund entsprang, wollten wir uns einfach in einem freieren Raum bewegen, wollten improvisieren und die Summe unserer Inspirationen zusammenführen«, erklärt Birgitta Flick das Motiv ihrer Kollektivstudien. »Die Idee mit Farben, entstand eher zufällig, weil ich das Stück ›Color Studies‹ dabei hatte. Aber wir haben bald festgestellt, dass es das irgendwie ganz gut umschreibt.« Denn Flick, Andrzejewski, Schmidt und Banner experimentieren mit den jeweiligen Kompositionen sowie ihrer melodischen und rhythmischen Struktur, um gemeinsam Musik aus und für den Augenblick zu kreieren.

Dabei erleben wir einmal mehr die erstaunliche Sogwirkung eines Quartetts, dieser kleinen, kompakten, unglaublich dynamischen Besetzungsform. Die Musiker müssen auf jeden Fall zueinander passen, die Freiheit ebenso lieben wie ihr Instrument beherrschen. Sie starten mit einem Minimum an Vorgaben und Informationen, verzahnen sich unweigerlich, gehen ineinander auf. »Da liegen Noten, und wir machen einfach was daraus«, bringt es Birgitta Flick auf den Punkt. Dabei entstehen ausschließlich Unikate, keine Blaupausen oder Wiederholungen, selbst in Konzerten. Alles kommt und verschwindet wieder (wenn es nicht aufgenommen wird, wie in diesem Fall). Deshalb finden sich auch jeweils zwei verschiedene Versionen von Bachs »Sarabande«, Flicks älterer, vielschichtiger Miniatur »Gespenster« oder eben den »Color Studies« auf dem Album, die sich von zwei gegensätzlichen Seiten her dem Thema nähern. Dazu kommen noch die Widmungen »Für Paul«, »Für Connie« (zu Ehren der verstorbenen Pianistin Connie Crothers), »Line«, »Kor« oder »H«, die Hommage von Andreas Schmidt für Thelonious Monk und Eric Dolphy (»Molphy«), dessen »Art Pop« sowie die Kollektivimprovisation »Ludus«.

Vier Instrumentalisten, die sich auf engstem Raum begegnen, vier Gedankenströme, 16 Takes, spannend, einzigartig und packend. Die »Color Studies« entpuppen sich als eine Ansammlung von Skizzen und Bildern, Fragmenten und kleinen Geniestreichen, die Birgitta Flick mit ihrem famosen Quartett zu einem großen Ganzen zusammenfügt. Die Momentaufnahme einer eher stillen, bescheidenen Saxofonistin, die der deutschen Jazzszene in den kommenden Jahren eine wohltuend frische Farbe verpassen wird.

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