Übersicht Testberichte                                                                                          Autor
 


Vandoren Mundstück V 16 für Altsaxophon


1905 gründete der Klarinettist Eugene Van Doren seine eigene Firma, die zunächst von ihm selbst gefertigte Klarinettenblätter verkaufte. Sein Sohn Robert Van Doren, ebenfalls professioneller Klarinettist, begann neben der wachsenden Produktion von Blättern  im Jahr 1935 mit dem Verkauf selbst entwickelter Mundstücke. Mittlerweile leitet mit Bernard Van Doren die dritte Generation den Betrieb tätig. 1990 erfolgte der Umzug der Produktion von Paris nach Südfrankreich.
 

Lange Zeit fühlte sich Vandoren mit seinen Blättern und Mundstücken fast ausschließlich der Kundschaft aus dem klassischen Lager verpflichtet. Dies mochte bei Klarinetten-Produkten noch angehen. Irgendwann sah man aber  ein, daß man zumindest bei Saxophon-Produkten nur eine kleine Minderheit bediente und  die große Mehrheit sich anderweitig eindeckte. Also entschloss man sich  irgendwann in den 80-ern, sich etwas mehr für die Kundschaft aus dem Lager der Jazzer zu kümmern. Heute ist die Auswahl der Saxophonmundstücke für Jazzer weit größer als für Klassiker. Das erste reine Jazzer-Mundstück war das blaue Vandoren JAVA-Modell; JAVA wie JAzz-VAndoren. Es wurde sofort von der Jazz-Szene angenommen: Bobby Watson war wohl der erste namhafte Jazzer, der es verwendete. Danach kam das Jumbo-JAVA mit der gestuften Kammer.

Im Jahr 1996 sprang man mit dem V-16 Modell für Tenorsaxophon ein weiteres Mal über den eigenen Schatten: Es war das erste Vandoren Mundstück aus Metall. Es schlug sofort ein wie eine Bombe und wird heute von vielen Jazz Tenoristen sehr geschätzt. 

Zwei Jahre später legte man nach und stellte das erste V-16 Mundstück für Altsaxophon vor. Es war allerdings nicht aus  Metall sondern wieder aus Kautschuk. So wie man sich bei dem Metallmundstück für Tenor wohl von den legendären Otto Link Metall-Mundstücken inspirieren ließ, stand hier  wohl das unter Jazzern meistgespielte Altsax-Mundstück Pate: Das Meyer( USA ) aus Kautschuk.

Das Vandoren V 16 Altmundstück hat genau wie das Meyer-Modell eine runde Kammer. Ähnlich wie bei Meyer gibt es verschiedene Kammergrößen: S für small und M für medium. Auch die Bahnbezeichnung ist eine Hilfe bei der Auswahl der richtigen Öffnung: Das Vandoren V 16 A 7 entspricht etwa der Öffnung des Meyer No. 7. Die Spieleigenschaften der Vandoren V 16 Alt-Mundstücke haben aufgrund der ähnliche Kammerform unbestreitbar Ähnlichkeiten mit den entsprechenden Meyer-Modellen. Man würde Vandoren aber unterschätzen, wenn man meinte, man hätte nur eine Kopie vor sich, sozusagen ein  Meyer (Frankreich). Vandoren hat sich durch eines der erfolgreichsten  Alt-Mundstücke  inspirieren lassen, hat sich aber bemüht, mit  seine Spieleigenschaften weiter zu optimieren. Interessant ist das Vandoren V 16 Alt-Mundstück für Saxophonisten, die prinzipiell mit Meyer-Mundstücken gut zurechtkommen, die aber ihr Traum-Mundstück  noch nicht gefunden haben. 

Vandoren V16 Altmundstücke beschränken sich auf die drei gängigsten  Bahnöffnungen von A5 (1,88 mm) bis A7 (2,04mm), jedes mit mittelgroßer (M) und kleiner (S) Kammer erhältlich. 

Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 106,-EUR

                                      Klaus Dapper

Übersicht Testberichte

copyright  © 2003/2004 by Klaus Dapper , Düsseldorf

Veröffentlichte Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt .
Nachdruck, Vervielfältigung oder Übersetzung nur mit vorheriger Genehmigung des Autors.
All rights reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means.

Erstveröffentlichung in  sonic - wood & brass


copyright © layout , 2004 by mike duchstein , berlin