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Bericht von  Klaus Dapper   ,     Januar.1996
 
Spitzenflöten aus Fulda

Aus dem Hause Conrad Mollenhauer (Fulda) gibt es Neuigkeiten. Der Betrieb, der früher einen traditionsreichen Namen im Bereich Querflöten und Piccoloflöten hatte, hatte sich nach dem zweiten Weltkrieg überwiegend auf den Bau von Blockflöten spezialisiert. Zwar wurden weiter Querflöten gebaut, aber nur noch in relativ unbedeutendem Umfang. Der derzeitige Firmeninhaber Bernhard Mollenhauer hat in jüngster Zeit seinen schon länger gehegten Wunsch, den Querflötenbau wieder neu zu beleben, in die Tat umgesetzt. In Anbetracht dessen, daß man wegen der hohen  Her- stellungskosten in Deutschland nur mit Spitzenqualität Konkurrenzfähigkeit erzielen kann, beschränkt man sich auf handgearbeitete Vollsilber- und Goldflöten mit Spitzdeckeln und aufgelöteten Tonlöchern. Interessant sind
diese Instrumente besonders deswegen, weil sie nicht etwa eine Neuauflage älterer Modelle darstellen, sondern völlig neu konzipiert wurden. Auch von der Fachwelt wird bewundernd bestätigt, daß die aktuellen Mollenhauer Flöten nichts mehr mit den klanglich etwas unbeweglichen und mit schwerer und ein wenig grober Mechanik ausgestatteten älteren Flöten gemein haben, die ganz dem Begriff "typisch deutsch" entsprachen. Preislich liegen die neuen Mollenhauer Flöten allerdings auch im Spitzen- bereich: die Vollsilberflöte liegt in der Grundausstattung bei ca. 13.000,-DM. Neben dem Mollenhauer-Kopfstück kann man alternativ ein auf die Mollen- hauer Querflöte abgestimmtes Kopfstück anderer namhafter Hersteller wie Lafin, Mancke, de Klerk, Wenner und Roberts auswählen.

Weg von der Nadel

Wenn sich etwas bewährt hat, wird es geändert, dachte man wohl bei Yamaha und schaffte den Nadel-Öler ab. Für vier verschiedene Anwen- dungsbereiche gab es bislang im Yamaha Zubehör-Programm Ölspender mit einer aufgesetzten Metallhohlnadel, mit der man bequem an die verstecktesten Stellen gelangte. Das Yamaha Klappenöl ("key oil") war
nicht zuletzt wegen dieses praktischen Spenders bei Holzblaswerkstätten und bei service-erfahrenen Musikern gleichermaßen verbreitet. Nun wurde das Design des Fläschens verändert: Die Metallnadel wurde durch ein Kunststofftülle ersetzt, die nur ein Drittel so lang ist und wesentlich größere Öltropfen durchläßt. Das gleiche Schicksal ereilte auch verschiedene Ölspender für Drehventile bei Blechblasinstrumenten: "rotor oil", "rotor spindle oil" und "lever oil". Allerdings gibt es beim Klappenöl nun drei verschiedene Viskositäten: L wie light (dünnflüssig), M wie medium (entspricht dem alten key oil) und H wie heavy (dickflüssig).

Klaus Dapper

 
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Erstveröffentlichung im Praxismagazin für Bands & Entertainer  " live - MUSIC - artist ".


 
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