Übersicht Testberichte                                                                                            Autor 
 
Testbericht von  Klaus Dapper  ,     August.1996
 
Saxophone Altissimo   Robert A. Luckey
advance music, Rottenburg

Mit Altissimo bezeichnet man das Saxophonregister, das sich an die höchsten regulären Töne des Saxophons (f3, fis3) nach oben anschließt. In der ersten Jahrhunderthälfte war die Verwendung dieses Registers nur eine absolute Ausnahmeerscheinung. Verwendet wurde es etwa von dem amerikanischen Saxophonvirtuosen Rudy Wiedoeft und von dem deutschen Sigurd Rascher, der Komponisten wie Jaques Ibert und Paul Hindemith bereits in den 30er Jahren ermutigte, dieses Register in ihren  Kompo- sitionen zu verwenden. Später wurde das Altissimo Register von  professio- nellen Saxophonisten immer häufiger verwendet, heute ist es für   ambi- tionierte Saxophonisten geradezu unverzichtbar.

Die ersten Schulwerke zum Erlernen dieses Registers erschienen in den 40er Jahren. Es handelte sich um zwei schmale Hefte von Sigurd Rascher und Ted Nash. Später kamen weitere Anleitungen dazu, wie die von Rosemarie Lang und Eugene Rousseau, und weitere Publikationen, die sich auf schlichte Grifftabellen beschränken.

Das mit 150 Seiten umfangreichste Buch zu diesem Thema erschien 1993 bei einem deutschen Verlag. Dieses dreisprachige Werk (englisch, deutsch, französisch) geht davon aus, daß die Grifftabellen der älteren Publikationen zum Teil auf den modernen Instrumenten nicht mehr funktionieren, da sich der Saxophonbau in dieser Zeit zum Teil erheblich
weiterentwickelt hat. Robert A. Luckey gibt in seinem Buch zunächst ausführliche Anleitung zur Bildung des Ansatzes und Vorschläge zur Mundstück- und Blattwahl. Es folgt ein Kapitel mit den auf Sigurd Rascher zurückgehenden Obertonübungen. Der nächste Teil enthält getrennte Grifftabellen für Sopran-, Alt-, Tenor und Baritonsaxophone. Er reicht bis Gis4 bei Tenor und Bariton, F4 für das Alt und C4 für das Sopran und bietet für jeden Ton eine Fülle von Alternativgriffen. Es folgt ein Kapitel mit  Übungen (Tonleitern, Volkslieder) für den erweiterten Tonbereich. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit Altissimo-Beispielen aus klassischen Solostücken für Altsaxophon; für jede Stelle und jede Tonfolge werden Empfehlungen für die günstigsten Griffkombinationen gegeben. Derart de-
taillierte Informationen über diesen Spezialbereich lagen bislang in  ge- druckter Form nicht vor, sie sind von hohem Wert.

Schließlich finden sich am Schluß acht Jazzetüden (jeweils für Es- und B-Instrumente), die man unbegleitet oder mit Jamie Aebersolds Mitspiel-CD Vol 47 ("Groovin' High") zusammen spielen kann. Auch dieser Teil des Buches ist einmalig und hatte bislang kein Vorbild.

 Der Preis des Buchs beträgt DM 46,50 (Stand: Mai 96).

Klaus Dapper

 
Übersicht Testberichte
 

 
copyright  © 1998 by Klaus Dapper , Düsseldorf
 
Veröffentlichte Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt .
Nachdruck, Vervielfältigung oder Übersetzung nur mit vorheriger Genehmigung des Autors.
All rights reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means.

Erstveröffentlichung im Praxismagazin für Bands & Entertainer  " live - MUSIC - artist ".


 
copyright © layout , 1998 by mike duchstein , berlin