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Saxophonbau in USA von  Klaus Dapper:
 
das Saxophon  ,  Teil 5 / November .1997
 
Die ersten amerikanischen Saxophone wurden im Jahre 1888 im Betrieb der Firma Conn gebaut. Saxophone wurden zunächst in Militärorchestern (zum Beispiel von Sousa) eingesetzt, gelegentlich in Unterhaltungs- orchestern und Varietés. Von etwa 1915 an, als das Saxophon für die Jazzmusik entdeckt wurde, begann der Absatz der Saxophone zu boomen. Etwa zehn amerikanische Hersteller hatte damals Saxophone im Programm. Die Blütezeit der amerikanischen Saxophone war zwischen 1920 und 1930. Saxophone wurden in großer Zahl verkauft, die verfügbare Modellpalette war die größte in der Geschichte des amerikanischen Saxophonbaus. Um den Verkauf weiter zu stimulieren, wurden spektakuläre Sondergrößen und -formen entwickelt, die heute zu den begehrtesten Sammlerstücken zählen. 1927 begann eine wirtschaftliche Rezession, die bald dramatische Ausmaße annahm und zu dem berühmten Börsencrash im Jahre 1929 führte. Hiervon betroffen waren auch die Musikinstrumenten- hersteller. Die Verkaufszahlen gingen dramatisch zurück, und es folgte eine drastische Einschränkung der Modellpalette. Innerhalb kurzer Zeit zog man sich auf die gängigen Baugrößen Es-Alt, B-Tenor und Es-Bariton zurück.

Während des zweiten Weltkriegs wurde der Saxophonbau bei fast allen Herstellern für einige Jahre eingestellt. Nach dem Krieg, etwa ab 1947, war die Saxophonproduktion wieder angelaufen. Es wurden auch wieder professionelle Saxophone gebaut. Allerdings galt nun ein großer Teil der Anstrengungen der Versorgung der allerorts entstehenden Musikvereine und Brassbands mit preisgünstigen und robusten Schülerinstrumenten. Ein großes Problem wurde nach dem Krieg die Konkurrenz durch europäische Saxophone, die bei einem Wechselkurs von 4,20 DM (um 1950) für den Dollar vergleichsweise preisgünstig waren. Um 1970 kamen die japanischen Instrumente dazu, schließlich die konkurrenzlos billigen Saxophone aus Taiwan.

Unter dem Druck internationaler Konkurrenz begann in den 60er Jahren der Qualitätsverfall, der bis in die 90er Jahre andauerte. Die neusten Instrumente der Firma UMI, die die Saxophonhersteller King  und Conn gekauft hat, und Selmer USA geben Anlaß zur Hoffnung, daß es wieder deutlich bergauf geht.

C. G. Conn
 
Der erste und größte Hersteller amerikanischer Saxophone war die Firma Conn In Elkhart, Indiana. Anfang dieses Jahrhunderts baute Conn die gesamte Saxophonfamilie von Sopranino bis Kontrabaßsaxophon. Hinzu kamen Sopran- und Tenorsaxophone in C-stimmung. Ende der 20er Jahre folgten weitere ungewöhnliche Sondermodelle: zum Beispiel das dem Altsaxophon ähnliche "Mezzo-Sopransax" in F und das „Conn-O-Sax" aus dem Jahre 1928. Dies war ein gerades Altsaxophon in F mit einem erweiterten Tonumfang von tief-A bis hoch-g. Es hatte einen birnenförmigen Becher, ähnlich dem Englisch Horn. Zu dieser Zeit baute Conn auch für andere Hersteller Saxophone und versah sie mit deren Namen. Von Conn gebaute Saxophone findet man zum Beispiel unter den Namen "York", Holton" und „Pan American".

Verursacht durch die allgemeine Wirtschaftskrise gingen in den Jahren 1929/30 die Verkaufszahlen der Saxophone drastisch zurück. Ebenso wie andere Hersteller begegnete Conn der Absatzkrise mit einer drastischen Straffung des Angebots. Die beschriebenen Sondermodelle wurden nach kurzer Zeit eingestellt, die Produktion von Sopranino, C-Sopran, gebogenem Sopran und Baßsaxophon wurde 1930 beendet.
Mitte der 30er Jahre wurde der Bau der C-Melody-Saxophone eingestellt, kurz darauf der Bau der Sopransaxophone. Seit dem 2. Weltkrieg wurde in den Vereinigten Staaten kein Sopransaxophon mehr gebaut! Man beschränkte sich auf die am häufigsten verwendeten Baugrößen Alt, Tenor und Bariton.

Auch nach dem Krieg blieben Conn Saxophone weiterhin sehr begehrt, wenn auch der um 1950 beginnende Siegeszug der Selmer Saxophone in Amerika erhebliche Markanteile kostete. Ein schleichender Qualitätsverfall setzte ein. Conn hielt mit der technischen Entwicklung nicht mehr mit. In den 60er Jahren wurde aus Kostengründen die Produktion zum Teil nach Mexiko ausgelagert (Modell Conn Director). Unter Musikern wurden Conn Saxophone seitdem nur noch als Schülerinstrumente bewertet.

1985 wurde die Firma UMI (United Musical Instruments) mit Sitz in der Traditionsstadt Elkhart gegründet. Sie übernahm die traditionsreichen Firmen Conn, King, Armstrong, Artley und Benge und reorganisierte den Instrumentenbau grundlegend.

Zur Erzielung größtmöglicher Synenergieeffekte wurde die Herstellung baugleicher Instrumentengruppen von UMI in jeweils einer der verfügbaren Fertigungsstätten konzentriert. So werden alle Saxophone nun in einem Werk in Nogales,Arizona gebaut, während alle Blechblasinstrumente in Cleveland, Ohio und alle Querflöten in Elkhart, Indiana, hergestellt werden.

Nach einer längeren Anlaufphase scheint die Zeit, in der man die Conn Saxophone den Schülerinstrumenten zuordnen mußte, endlich vorbei zu sein. Auf der letzten Frankfurter Messe wurden zwei neue Conn Altsaxophone vorgestellt, die im Sommer dieses Jahres in den Handel kommen sollten. Mit ihnen zieht Conn nach eigener Aussage einen radikalen Schlußstrich unter die Conn Saxophone der letzten dreißig Jahre.


Bild: Connquest 4M Eb, Alto Saxophone
 
Gleich geblieben ist lediglich das Design von Hauptrohr, Bogen und Schallstück. Völlig neu gestaltet sind das gesamte Klappensystem und die Aufhängung der Klappen auf der Schallröhre. Sämtliche Schrauben, Achsen, Klappen, Klappenarme, Deckel und Achsböckchen sind völlig neu entwickelt, der S-Bogen ist nahtlos. Die neue Mechanik entspricht nun weitgehend dem von beinahe allen übrigen Herstellern übernommenen Selmerstil. Das Spitzenmodell mit allen mechanischen Merkmalen und Einstellmöglichkeiten heißt CONNquest 4 M.


Bild: Conntinental 25M Eb, Alto Saxophon

Daneben gibt es das Modell CONNtinental 25 M,
ein vom 4 M herunterentwickeltes Instrument, das einige Einstellschrauben und mechanische Kleinigkeiten weniger aufweist als das 4 M. Dafür hat es die identische Schallröhre und damit die gleichen Spieleigenschaften. Ein weiter abgespecktes Modell, mehr für den amerikanischen Markt bestimmt, ist das 24 M mit vemickelten Klappen und dem eingeschränkten Tonumfang bis hoch -F. Es wurde auf der Messe nicht gezeigt. Leider hat sich die Serienfertigung dieser Instrumente verzögert, bis heute sind sie im Handel noch nicht erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für das 4 M liegt bei 4.300,- DM, für das 25 M bei 3230,- DM (Stand: Okt. .97)
Dem Tenor Director 22M und den Baritonsaxophonen Artist 13 M (tief-A) und 14 M (tief-B) steht der Innovationsschub noch bevor.

Buescher Band Instrument Company
 
Buescher war ein fast ebenso berühmter Name unter den amerikanischen Saxophonen. Der Firmengründer Ferdinand August Buescher arbeitete als Vorarbeiter bei Conn, bis er 1894 eine eigene Firma zur Herstellung von Blasinstrumenten gründete. Zwischen 1915 und 1930 finden sich im Buescher Programm neben den Standard-Modellen das Es-Sopranino, gerade und gebogene Sopran-Modelle, das C-Melody-Sax (Tenor in C), ein gerades Altsaxophon und das Bass-Saxophon. Als Sondermodell gab es um 1925für kurze Zeit das „tipped Soprano", ein Sopransax, das am oberen Ende und am Schallbecher leicht gekrümmt war. Die Modellreihe Buescher „True Tone", die in den zwanziger Jahren gebaut wurden, war die erste professionelle Modellreihe von Buescher. Saxophone aus dieser Reihe wurden zum Beispiel von Sigurd Rascher, einem der berühmtesten Vertreter des klassischen Saxopohons verwendet. Auch heute kann man ihren Klang noch bei dem Rascher Saxophone Quartett bewundern. Um 1934 folgte das Modell „Aristocrat" (nur Es-Alt, Tenor und Bariton), 1942 das Model „Buescher 400" , das unter anderem von Duke Ellingtons erstem Altsaxophonisten Jonny Hodges gespielt wurde, und das unter Jazzern als das beste aller Buescher Modelle gilt. Daneben gibt es auch nach dem Krieg gebaute „Aristocrat"-Modelle, die aber an die Qualität der Vor-Kriegs-Aristokraten nicht herankommen.

1963 wurde Buescher an die Firma Selmer USA verkauft. Die nach der Übernahme unter dem Namen Buescher produzierten Instrumente waren qualitativ von den früher gebauten Instrumenten weit entfernt. Auch Buescher Saxophone hatten nun den Abstieg zu reinen Schülerinstrumenten vollzogen.

King
 
Der dritte große Hersteller amerikanischer Saxophone war King. Gegründet wurde die Herstellerfirma, die H. N. White Company, im Jahre 1893 in Cleveland, Ohio. 1915 begann man mit der Saxophonherstellung. 1920 umfaßte der Lieferumfang ein Alt, ein C-Tenor („C-Melody"), ein B-Tenor und ein Baritonsaxophon. Bis 1926 folgten das C-Sopran, ein gerades und ein gebogenes B-Sopran und das exotische „Saxello". Aufgrund der Wirtschaftskrise Ende der 20er Jahre beschränkte man sich ab etwa 1930 auf die gefragtesten Modelle, Alt Tenor und Bariton. 1930 kam die Marke „Voll-True" auf den Markt, gefolgt von den „Voll-True II"-Modellen im Jahre 1933. Sie wurden ersetzt durch die Modelle „Zephyr" (1936) und „Zephyr Special" (ab 1938/39). Das Zephyr Special war das erste Saxophon mit serienmäßigen Sterling-Silber-Bogen. Auch erhielten die Instrumente durch Perlmutt-Einlagen an den Seitenklappen ein besonders edles Erscheinungsbild.

Ende der 40er Jahre wurde die Serie "Super 20" aufgelegt, eines der berühmtesten amerikanischen Saxophone (nur AIt und Tenor). Markenzeichen war die "hängende" Oktavklappe; der S-Bogen aus massivem Silber und die Perlmutt-Einlagen des Vorgänger-Modells wurden beibehalten. Als Option wurde ein Schallbecher aus massiven Sterling Silber angeboten. Charlie Parker, Cannonball Adderley und  Charlie Ventura waren die berühmtesten Spieler von Super 20 Saxophonen. In den 50er und 60er Jahren waren die Super 20 Modelle hoch geachtete Saxophone, die dem Trend zu Selmer Saxophonen lange trotzten. Dennoch zwang die Wettbewerbslage zu preisgünstigeren Instrumenten. Der Silber-Bogen wurde eine gegen Aufpreis erhältliche Option und die Perlmutt-Einlagen verschwanden.

1965 wurde die H. N. White Company verkauft; sie hieß von da an „King Band Instrument Company". Im gleichen Jahr erfolgte die Übernahme des französischen Herstellers „Strasser-Marigaux-Lemaire", womit die Angebotspalette nun fast alle Holzblasinstrumente umfaßte. Die finanzielle Situation blieb allerdings prekär, der Firmeneigentümer wechselte in kurzer Zeit mehrmals. Von den frühen 60er bis in die 70erJahre dürfte das King Super 20 das beste in Amerika gebaute Saxophon gewesen sein. Dennoch mußte 1975 die Produktion eingestellt werden; der Verkauf der relativ teuren Instrumente ging immer weiter zurück, und am Ende überstiegen die Produktionskosten den Verkaufspreis. Das parallel zum Super 20 gebaute Schülermodell „King Cleveland" wurde noch einige Jahre weiter gebaut.

Die Einstellung erfolgte mit dem Verkauf der Firma an die Firma UMI im Jahre 1981. Die Saxophonproduktion in Cleveland war nach 65 Jahren beendet. Alle Werkzeuge wurden in das ebenfalls UMI (ehemals Conn) gehörende Werk nach Nogales, Arizona, verschickt, wo unter UMI eine gemeinsame Nachfolge der King- und Conn-Saxophone begann.

Derzeit wird eine neue Serie Altsaxophone unter dem Namen King auf den Markt gebracht. Die Saxophone erscheinen zeitgleich mit den neuen Conn Instrumenten, verfügen über dieselbe mechanische Ausstattung und haben bis auf den Pfennig genau dieselben Verkaufspreise. Es sind die Modelle Sonic XL 675 (entsprechend Conn 4M, Verkaufspreis etwa 4.300.- DM), Liberty 670 (entsprechend 25 M, Verkaufspreis ca. 3.230,- DM) und Empire 665 (entsprechend 24 M). Wieweit sich die Instrumente von den ensprechenden Conn Saxophonen individuell unterscheiden, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, da die Instrumente derzeit (Okt. '97) genausowenig lieferbar sind, wie die Conn Instrumente.

Selmer USA
 
Diese Firma wurde 1905 von Alexandre Selmer gegründet. Er war der Bruder des französischen Fimengründers Henry Selmer und erster Klarinettist der Sinfonieorchester von New York und Boston. Seine Firma diente zunächst ausschließlich dem Vertrieb der französischen Selmer Instrumente in den Vereinigten Staaten.

Als er nach vielen Jahren Amerika wieder verließ, verkaufte er seine Anteile an eine amerikanische Firmengruppe. Dieses Unternehmen blieb mit dem Alleinvertrieb der französischen Instrumente betraut. Nach dem Krieg begann Selmer USA daneben mit der Produktion eigener Baureihen von Schülerinstrumenten. „Bundy" Saxophone gibt es seit1952.

Etwa zur selben Zeit entstand die in Deutschland wenig bekannte Saxophonlinie „Selmer Signet". Übrigens wurden die Bundy-Modelle vom Ende der 50er Jahre bis etwa 1965 vom deutschen Hersteller Julius Keilwerth gebaut.

Die Selmer Paris Saxophone der Serie "Mark 6" wurde von Paris halbfertig nach Amerika verschickt: Schallröhre, Klappen und so weiter kamen einzeln. Bei Selmer USA wurde die Endmontage, die Lackierung und die Bepolsterung vorgenommen. Daher kann man die "amerikanischen" Selmer Paris Saxophone an dem dunkleren Lack von den in Paris montierten helleren leicht unterscheiden. Da man bei Selmer USA mit dem französischen Modell bestens vertraut war, entschloß man sich, in dem ebenfalls zu Selmer gehörenden Werk von Vincent Bach ein originalgetreue Kopie des französischen Mark 6 Modells produzieren zu lassen.

Das Altsaxophon kam 1982 als Modell 162 „Selmer Omega" auf den Markt. Das Tenorsaxophon folgte 1984. Zu einer Zeit, wo das berühmte King Super 20 allmählich aus dem Handel verschwand, war es das einzige professionelle Saxophon amerikanischer Herkunft.


Alt und Tenor dieser Reihe werden weiterhin gebaut, allerdings wurden sie vor einigen Jahren umbenannt. Nach wie vor schmückt den Schallbecher nur der schlichte Namenszug "Selmer", im Katalog wird es unter "Serie 100" geführt; "AS 100" für das Alt und „TS 100" für das Tenorsaxophon. "Serie 200" ist die Nachfolgeserie der „Signet" Saxophone, die preisgünstigste Serie heißt „Bundy II" (Alt und Tenor). Die Preisempfehlung für das AS 100 liegt bei etwa 5.590,- DM, das AS 200 kostet 3.370,- DM, das Bundy II Alto ist für rund zweitausend Mark zu haben.

Daneben gibt es das Selmer Bariton Modell 156 (tief A) und Modell 1256 (tief B). Das Klappenwerk entspricht noch dem Vorkriegsdesign: nicht abnehmbarer Klappenschutz, zweigliedrige Klappen für tief H und B. Außerdem wurde - genau wie bei dem aktuellen Conn Bariton - bei dem tief A-Modell der tief-B-Becher verwendet! Die Verlängerung des Schallstücks wurde durch ein zwischen Knie und Becher eingelötetes Zwischenstück erreicht.

J. W. York & Sons
 
Die York Company in Grand Rapids, Michigan wurde 1882 gegründet und stellte zunächst nur Blechblasinstrumente her. Um 1920 begann man mit der Herstellung eigener Saxophone, lediglich das Baß-Saxophon wurde von Conn für York hergestellt. Nach der großen Wirtschaftskrise 1930 wurde der Saxophonbau eingestellt.

F. Holton & Co
 
Neben Blechblasinstrumenten stellte Holton seit etwa 1925 auch Saxophone her. Um ein möglichst umfassendes Lieferprogramm zu haben, ließ man auch bei anderen Herstellern (wie zum Beispiel Conn) Saxophonmodelle bauen, für die der Aufbau einer eigenen Fertigung nicht gelohnt hätte (zum Beispiel Bass-Saxophone). Holton wurde um 1950 von Leblanc, USA übernommen.

Martin Band Instrument Co.
 
Die ebenfalls in Kenosha, Wisconsin, ansässige Firma Martin wurde 1885 gegründet. Mit dem Saxophonbau begann man um 1915. Das aus den 20er Jahren stammende Modell "Handcraft" ist für seinen warmen, dunklen Sound bekannt. 1938 kam das berühmte Modell „Committee" heraus. Direkter Nachfolger wurde im Jahr 1945 das Modell „Committee II", das in den 50er Jahre ein Platz unter den besten Saxophonen erwarb. Daneben gab es ab 1940 das Modell „The Martin" (Alt bis Bartton), das sich durch ein eigenwilliges Jugendstil / art deco Design auszeichnete. Auffälliges Konstruktionsmerkmal der Martin Saxophone waren die aufgelöteten dickwandigen Tonlochkamine. 1963 endete die Geschichte der Martin Saxophone mit dem Verkauf an die Leblanc Co.

Leblanc
 
Leblanc stellte in den Werkstätten von Holton und Martin einige Jahre lang selbst Saxophone her (Marke "Vito"), die allerdings nicht an die Qualität der älteren Instrumente herankamen. In jüngster Zeit vertrieb Leblanc in Amerika japanische Saxophone (Yanagisawa) unter dem Markennamen "Martin".

H. Couf/W.T. Armstrong
 
Herbert Couf war lange Jahre Vizepräsident der W. T Armstrong Company. Unter seinem Namen waren etwa von 1965 bis Anfang der 80er Jahre die Saxophonmodelle „Superba I ", "Superba II" und "Royalist" im Handel. Diese Instrumente wurden in Deutschland gebaut. „Superba I" entsprach weitgehend dem deutschen „Toneking Special", „Superba II" dem „Toneking" mit Hoch-Fis, das „Royalist"war ein einfacheres Modell ohne Hoch-Fis-Klappe. Daneben gab es Saxophone unter dem Markennamen "Armstrong", zu denen Keilwerth anfangs die Schallröhre lieferte. Spätere „Armstrong" Saxophone wurden dann von Armstrong alleine weitergebaut. Diese Instrumente waren mehr im Bereich der Schülerinstrumente anzusiedeln. Auch in jüngerer Zeit, seit Armstrong zum UMI Konzern gehört, gab es Saxophone mit dem Namenszug „Armstrong". Diese Instrumente wurden in Nogales, Arizona gebaut und waren baugleich mit entsprechenden Conn-Modellen.

LA. Sax Company
 
Spezialität der amerikanischen Firma L.A. Sax sind grellbunt lackierte Saxophone, zum Teil mehrfarbig und mit Farbverläufen. L.A. Sax ist seit etwa 10 Jahren auf dem Markt. Man läßt in Taiwan Saxophone herstellen und als Halbfertigteile nach Amerika verschiffen. Dort erfolgt die End- montage, die Speziallackierung und die Bepolsterung.  Die Instrumente sind in Amerika recht beliebt, obwohl sie nur von recht durchschnittlicher Taiwan-Qualität sind. Der deutsche Vertrieb hat vor einigen Jahren wegen Qualitätsmängeln den Vertrieb eingestellt.

Blessing
 
Der bekannte Hersteller für Blechblasinstrumente hat selbst nie Saxophone gebaut. Saxophone mit dem Namenszug „Blessing" stammten früher von so renommierten amerikanischen Saxophonbauern wie der Firma Martin.  Auch heute noch hat Blessing ein Altsaxophon (Best Nr. GHAS-l) und ein Tenorsaxophon (GHTS-l) im Programm, die für Blessing in Taiwan hergestellt werden. Das Altsaxophon hat komplett mit Etui und Rico-Royal-Mundstück einen Preis von 1.950,-DM (unverbindliche Preisempfehlung).

 

 
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Erstveröffentlichung im Praxismagazin für Bands & Entertainer  " live - MUSIC - artist ".


 
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