Testbericht von Klaus Dapper
Musikmesse Frankafurt / März.1998
Woodwind News
Auch live MUSIC artist Holzblasinstrumentenspezialist Klaus Dapper war auf der Musikmesse unterwegs und hat sich umgesehen. Es liegt in der Natur dieser Instrumente, daß sich Neuheiten in Grenzen halten.
UMI
United Musical Instruments heißt die Firma, in die, unter vielen anderen, die alten Traditionsfirmen Conn und King eingebunden sind. Letztes Jahr wurden drei neue Altsaxophonmodelle vorgestellt. Vor allem das 4M, ein von Grund auf neues Modell, dessen Mechanik nun auch dem von beinahe allen Herstellern übernommenemSelmer-Stil entspricht, war sehr vielversprechend. Leider hat sich seine Markteinführung verzögert; auch dieses Jahr konnte es nur als Prototyp präsentiert werden. Das gleiche gilt für das Modell 25 M, ein vom professionellen Modell herunterentwickeltes Instrument. Serienreif ist lediglich das Schülermodell mit vernickelten Klappen, das 24 M (bis hoch-F), als 24 MHF auch mit Hoch-Fis-Klappe lieferbar. Daneben werden entsprechende Instrumente unter dem Namen King entwickelt, die sich aber nur in Marginalien von den entsprechenden Conn-lnstrumenten unterscheiden werden.
Selmer Paris
hat wenig Neuigkeiten zu melden. Das 1997 vorgestellte "Serie III"-Tenor hat nicht, wie man vermuten könnte, das "Serie II"-lnstrument abgelöst. Beide Modelle werden, wie es bereits bei den Selmer Sopran-Saxophonen praktiziert wird, parallel nebeneinander hergestellt. Dies ist äußerst ungewöhnlich für Selmer, hat es doch so etwas seit über 50 Jahren noch nicht gegeben. Selmer hatte immer nur ein einziges, professionelles Modell im Programm. Schüler- oder sonstige Alternativ-Modelle gab es bei Selmer nie.
Es gibt eine neue Serie von Selmer Formetuis, die fast genauso stabil, aber 25 % leichter sind als die bislang bekannten „Fligjt" Etuis. Sie heißen „Flightech" verfügen anstelle von Schlössern über einen Rundum-Reißverschluss und sehen weniger wuchtig aus als die Etuis aus der "Flight" Serie. Es gibt sie bislang in den Größen Alt und Tenor.
J. Keilwerth
Bei Keilwerth gibt es zwei Neuigkeiten. Schon seit Jahren stellt J. Keilwerth eine große Auswahl an S-Bögen in unterschiedlichen Materialien und Ausführungen her. Mit der "Diamant" Serie wird die S.- Bogen-Familie um ein weitem interessantes Mitglied erweitert. Der versilberte Bogen erinnert an die früher sehr beliebte Mattsilberausführung sie ist allerdings noch rauher strukturiert. Das Material wird in einem Spezialverfahren gestrahlt, verdichtet und gehärtet. Hierdurch wird ein positiver Einfluß auf die Schwingungseigenschaften des Bogens erzielt. Die S-Bögen sind ab sofort für Alt- und Tenorsaxophone der SX90 Serie erhältlich.
Außerdem hat man sich bei Keilwerth einer verbreiteten Saxophonistensorge angenommen: Meist muß man neben seinem Saxophonkoffer noch einen Saxophonständer, Notenständer und Noten transportieren; alles Dinge, die in einen Saxophonkoffer nicht hineinpassen. Also muß lästigerweise noch eine zweite Tasche mitgefühlt werden. Wenn noch ein Kleidersack dazukommt, braucht man eigentlich schon drei Hände. Die von Keilwerth neu entwickelten Saxophonetuis „Sax Mover" machen zwei davon wieder frei: Möglich wird dies durch zwei abnehmbare Zubehörtaschen in unterschiedlichen Größen, die mit Klettbändern auf der einen Seite des Etuis befestigt werden Die kleinere Tasche bietet Platz für eine Flöte und einen Notenständer. Im größeren Fach kann eine Klarinette oder eine Flöte gemeinsam mit einem Noten- und Saxophonständer transportiert werden. Auf der anderen Seite ist ein Rucksack-Tragegurtsystem angebracht, das einen bequemen Transport mit freien Händen ermöglicht. Die Sax-Mover sind lieferbar in den Größen Alt und Tenor; mit eingeschränkten Möglichkeiten wegen der geringen Größe auch für Sopran.
Jupiter
Der erfolgreichen Saxophonserie JAS beziehungsweise JTS 769 GL folgt nun eine mittlere Serie auf noch höherer Qualitätsstufe (nur Alt- und Tenorsaxophon). Unter der Modell-Nr.869 gibt es zwei Top line-lnstrumene in versilberter Ausführung,serienmäßig ausgestattet mit dem neuen Vollsilber- S-Bogen. Optisch aufgewertet werden sie durch eine Gravur auf dem Schallbecher. passend dazu werden sie in einem besonders luxuriös ausgestattetem Luxuskofferr ausgeliefert. Alle Jupiter Saxophone kommen ab sofort serienmäßig mit Acryl-Mundstücken des namhaften deutschen Mundstückherstellers ESM auf den Markt. Es sind nicht die ESM Standard Mundstücke; in Zusammenarbeit mit Jupiter wurden drei eigene Baureihen mit unterschiedlicher Kammerform (s, m und l ) entwickelt.
Die Jupiter Querflöten wurden in einigen Punkten überarbeitet. Wichtigste Neuerung ist ein härterer Fußzapfen, der die Steckverbindung zum Fußstück bildet. Daneben gibt es eine neue Kopfschraube mit Naturkork und ein neues Etui mit besserem Inlay. Die Verbesserungen betreffen die Modelle 511, 611 und 711, die nun mit einer römischen Ziffer als Serie II kenntlich gemacht wurden, z.B. 51111.Klaus Dapper
Erstveröffentlichung
im Praxismagazin für Bands & Entertainer " live
- MUSIC - artist ".